Nach schweren Bombenangriffen auf Augsburg
wurde beschlossen, die Flugzeugindustrie zu verlagern
Die Angriffe der Alliierten in Süddeutschland hinterließen große Schäden. Deshalb mussten
die Messerschmitt-Flugzeuge an geschützten Orten montiert werden. Industriehallen auf dem Land, Tunnelbauwerke und auch Stollen wurden dafür genutzt. Auch im Wald entstanden Flugzeug-Werke - so wie im Scheppacher Forst. Für den Standort sprach die versteckte Lage im Wald, der Autobahn-Anschluss und die Nähe zu Burgau. Dort gab es einen Bahnhof und ein Lager für Zwangsarbeiter. Das umzäunte Areal an der Mindel war eine Außenstelle des KZ Dachau.
Im Herbst 1944 begannen die Arbeiten im Wald zwischen
Zusmarshausen, Burgau und Scheppach
Eine geheime Baustelle mitten im Wald: Im Herbst 1944 begannen Ostarbeiter, das waren zum Beispiel ukrainische oder russische Kriegsgefangene, Fundamente für das Waldwerk zu betonieren und Baracken zu bauen. Auch Handwerker aus der Region, die nicht als Soldaten kämpfen konnten, mussten helfen. Auf dem mehrere Hektar großen Areal entstanden innerhalb von drei Monaten eine Montagehalle, mehrere Funktionsbaracken, eine Kantine, ein Büro, eine Heizbaracke und ein großer Hangar mit Vorfeld. Im Wald wurde außerdem eine Anlage gebaut, um die Bordbewaffnung einzuschießen. Der Mittelstreifen der kerzengeraden Reichautobahn in Richtung Westen wurde ausbetoniert. Die Bilder zeigen eine erhaltene Liste über die sog. Ostarbeiter, die das Waldwerk aufbauten, eine zerstörte Flugzeughalle in Augsburg-Haunstetten, den Bau der Reichsautobahn bei Zusmarshausen und den Jugendlichen Axel Feuer, der im Waldwerk Flugzeuge montieren musste.